U14-Mädchenteam der VSGO qualifiziert sich in Bitburg für die Deutsche Meisterschaft

(ew) Im Frühjahr waren die VSG-Mädchen in einem großartigen Turnier Hessenmeisterinnen der Vereinsmannschaften in der Kategorie U14w geworden. Dadurch waren sie als eines von sechs Teams für die vom 16.-18.9.2016 in Bitburg ausgetragene Mitteldeutsche Vereinsmeisterschaft (MDVM) qualifiziert. Gegnerinnen waren die jeweiligen Landesmeisterinnen aus Thüringen (Erfurt), Rheinland-Pfalz (Landskrone), dem Saarland (Riegelsberg) sowie die beiden DWZ-stärksten Freiplatzteilnehmer Meuselwitz (Thüringen) und Konz-Karthaus (Rheinland-Pfalz).
Austragungsort des Turnieres jeder gegen jeden war die Sportschule Bitburg, sicherlich durch die Saisonvorbereitungstrainings zahlreicher Fußballbundesligavereine bekannt. Los ging es am Freitag Abend gegen die gefühlten Favoritinnen aus Erfurt. Statt einer klaren, schnellen Angelegenheit entwickelte sich ein Match auf Augenhöhe, wobei lediglich die mangelnde Regelkenntnis und Erfahrung einer Offenbacher Spielerin ein Punktgewinn verhinderte. Das 1:3 zum Auftakt nach langem Kampf war also wesentlich knapper als die Zahlen vermuten ließen und machte Mut für den 2. Tag.
Nach einer relativ kurzen Nacht mit intensiver Vorbereitung am Vorabend durch unseren Schachtrainer Udo Lanz auf die kommenden Gegnerinnen warteten am frühen Samstag Vormittag die Rheinland-Pfalz-Meisterinnen aus Landskrone auf unser Team. Mit 2,5:1,5 wurde der erste doppelte Punktgewinn eingefahren. Dies bestätigte die Mädchen auch in dem großen Ziel: “Wir wollen zur Deutschen Meisterschaft”. Nachmittags folgte dann die Partie gegen die bis dahin punktlosen Meuselwitzerinnen. Ziel war auch hier, mindestens ein Remis zu holen. Doch das ging gründlich schief. Mit 1,5:2,5 ging die Partie verloren. Es zeigte sich an diesem Tag, dass wirklich jeder jeden schlagen konnte. Auch die Erfurter Favoritinnen gaben zwei Punkte gegen Riegelsberg ab. Nach dem 2. Tag lag das Offenbacher Team mit zwei Mannschaftspunkten auf dem 5. Platz, aber auch die erstplatzierten Riegelsbergerinnen hatten nur zwei Punkte mehr. Alle sechs Teams konnten also noch das Turnier gewinnen und sich für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. Am Abend ging das gesamte Offenbacher Team dann zum gemeinsamen Bowlingspielen. Anscheinend sind gute Schachspieler auch gute Bowler …
Der dritte Tag begann mit der Partie gegen Konz-Karthaus. Ein Sieg wäre ein ganz großer Schritt für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft gewesen. Doch leider zeigte sich die Anstrengung der langen Tage bei den jungen U10-Mädchen im Team nun deutlich. Die Züge wurden deutlich ungenauer, die Fehlerquote stieg. Zwar ging es den anderen Teams nicht viel besser, aber statt eines möglichen Sieges endete die Partie 2:2. Der Punkt war wichtig, aber in der Tabelle blieb alles beim alten, also Platz 5.
Die Entscheidung musste demnach in der letzten Runde fallen, die gegen die bis dahin führenden und auf den Gesamtsieg schielenden Riegelsberger gespielt wurde. Die Ausgangslage war klar. Mit einem Sieg würde die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft geschafft. Bei einem Remis wäre man von den anderen Ergebnissen abhängig und bei einer Niederlage wäre man raus. Und diese letzte Runde wurde dramatisch. Die beiden hinteren Bretter gerieten schnell in Rückstand, das erste Brett kam schnell in Vorteil. Punkt oder nicht Punkt sollte sich also am zweiten Brett entscheiden. Nach einer halben Stunde lag “der Ball auf dem Elfmeterpunkt”. Ein Damengewinn wäre für Offenbach möglich gewesen. Stattdessen folgte ein großer Fehler. Für drei eigene Figuren (Springer/zwei Läufer) wurde lediglich ein Turm gewonnen. Das pure Entsetzen war allen vier Spielerinnen im Team anzusehen. Eine Stunde später waren die anderen Begegnungen durch und es war klar, ein 2:2 würde für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft reichen. Unser zweites Brett bewies ein großes Kämpferherz und konnte die Partie tatsächlich wieder weitgehend drehen. Aus dem großen Nachteil wurde schrittweise ein kleiner. Im Team keimte wieder Hoffnung auf das Remis auf. So langsam bildeten sich eine Zuschauertraube um die beiden noch spielenden Bretter, da in der Mädchenkonkurrenz alle anderen Begegnungen schon beendet waren. Dann die Vorentscheidung am zweiten Brett für Offenbach. Mit einer genialen Kombination wurde der letzte verbliebene Turm gegen Läufer und Springer der Gegnerin abgetauscht und in ein trotz Bauernrückstand gewonnenes Endspiel abgewickelt. Damengewinn und Schach-Matt waren dann nur noch reine Technik. Es stand nur noch 1:2. In der längsten und letzten Partie des Tages verwertete unsere Gastspielerin Helene Flach vom SK-Langen, der unser aller Dank für das Mitspielen gebührt, dann zum 2:2. Was für ein Jubel! Platz vier mitsamt der Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft in Düsseldorf war der Lohn für die Anstrengung. Wie eng das Turnier war, zeigt die Tatsache, dass die Plätze drei bis sechs nach Mannschaftspunkten gleich waren, die beiden letzten Teams sogar in allen Feinwertungen, so dass der fünfte Platz geteilt wurde und sozusagen niemand letzter wurde. Ein herzlicher Glückwunsch zum Gesamtsieg geht an das sympathische Erfurter Team, der ohne unser Schlussrundenremis auch nicht mehr möglich geworden wäre.
Auf der Rückfahrt belohnte sich die Mannschaft noch mit einem Besuch in einem amerikanischem Restaurant, bevor dann alle sichtlich müde und erschöpft, aber sehr zufrieden zu Hause ins Bett fielen.
Die Deutsche Meisterschaft findet vom 26.12.16 – 30.12.2016 in Düsseldorf statt. Bis dahin wird es aber noch genügend Trainingsmöglichkeiten geben.

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