Am 13. Januar stand die vierte Runde der Damenregionalliga auf dem Programm. Für die VSGO war ein Sieg gegen Oberhessen-Echzell Voraussetzung, um im Rennen um den Klassenerhalt noch ein Wörtchen mitzureden. Dementsprechend hoch war der Druck auf Rosalie, Annette, Antje und Laura, die Spiele erfolgreich zu gestalten. 4 Zuschauer wollten ebenfalls mitfiebern.
Der Spielverlauf sollte extrem spannend werden. Rosalie und Annette kamen recht schnell in bessere Stellungen, doch Antje und Laura kamen gleichzeitig in Bedrängnis. Ein 2:2 hätte nicht geholfen. Doch zum Glück dauern Schachpartien in der Regel nicht nur eine Stunde und die Stellungsvorteile können sich ändern. Zur Mittagszeit schien dann alles auf Erfolg zu stehen. Rosalie konnte eine früh gewonnen Qualität zur 1:0 Führung nutzen, Annette stand ebenfalls auf Gewinn, Antje konnte sich, so schien es, aus dem Angriff der Gegnerin mit einer Mehrfigur befreien und Laura stellte die Weichen auf eine Bauernumwandlung.
Doch ein 4:0 sollte es auch nicht werden. Eine Unkonzentriertheit am zweiten Brett kostete den Sieg, es stand nur noch 1:1. Laura konnte dies gekonnt auf 2:1 erhöhen, doch inzwischen stand Antje wieder mit dem Rücken zur Wand und musste die Mattdrohungen der Gegnerin parieren. Niemand wagte es, nach Hause zu gehen, so spannend war diese Partie. Dann eine kleine Unaufmerksamkeit der Oberhessener Spielerin und Antje konnte ihre Dame mit einem Schachgebot zentralisieren und die Initiative ergreifen. Zur Überraschung aller Beobachter gelang dies in einem irren Tempo und nur drei Züge später waren alle Schwerfiguren abgetauscht und Antje blieben zwei Mehrspringern und ein Mehrbauer. Die Partie war gewonnen! 3:1 für die Mannschaft, der erste Sieg in der Damenregionalliga!
In der Tabelle war dieser Erfolg Gold wert, konnte sich die VSG doch vor Oberhessen und Eschborn auf den vierten Tabellenplatz verbessern. Vor dem letzten Spieltag am 10.2. in Eschborn steht Offenbach damit erstmals auf einem Nichtabstiegsplatz. Mit einem Sieg in Eschborn würde der Klassenerhalt auch sicher erreicht. Komplizierter wird es bei einem Unentschieden. Da neben Eschborn und Offenbach auch noch Oberhessen und Landau absteigen können, hängt in diesem Fall viel am Ergebnis zwischen Landau und Oberhessen. Gewinnt Landau (derzeit 3 Punkte), wäre Offenbach mit einem Remis vierter. Gewinnt Oberhessen, wäre Offenbach bei einem Remis in der Tabelle zunächst vor Landau und Eschborn. Da alle drei Mannschaften dann aber punktgleich wären, wäre Offenbach aufgrund der besten Brettpunktzahl immer noch vierter. Nun hinge es von der Auslegung des Regelwerkes ab. Wie mit dem spielfreien 4:0 von Eschborn gegen Landau umgegangen würde, entzieht sich unserer Kenntnis. Eigentlich müssten laut Turnierordnung bei zwei punktgleichen Teams die Brettpunkte aus den Begegnungen gegen Landau anuliert werden. Aber gilt das auch bei drei punktgleichen Teams und für Landau selbst? Wenn ja, würde Offenbach in diesem Szenario die Klasse halten, wenn nein, würde Landau die Klasse halten. Eigentlich kann das aber nicht sein, dass eine Mannschaft durch die Neuwertung einer nicht gespielten Partie den Klassenerhalt schafft. Da würden ja die Teams, die angetreten sind, rückwirkend bestraft. Ein spannendes Szenario, was hoffentlich nicht eintritt. Einfacher ist es wiederum, wenn Landau und Oberhessen Remis spielen, dann bleibt Offenbach mit einem Remis auf dem vierten Platz.
So oder so, am 10.2. ist in der letzten Runde in Eschborn für Spannung gesorgt. Wir drücken die Daumen!
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