Repertoire bearbeiten – mit ChessBase17

Wir wollen uns heute die Hauptvariante aus dem letzten Beitrag genauer ansehen. Dazu suchen wir zunächst interessante Partien mit dieser Variante. Wir gehen ans Ende der Variante, klicken auf “Online” und finden 110 Partien mit dieser Stellung. Wir suchen einen der stärkeren Spieler, der die Stellung mit Schwarz gespielt haben, und wählen die Partie Bosman – Naiditsch. Mit Unterstützung von stockfish schauen wir uns das näher an und speichern dann die Analyse in der Repertoiredatenbank. Die Analyse könnte so aussehen
Was wollen wir uns davon merken?
  1. Nach d5 (von Weiß) tauscht Naiditsch seinen Läufer gegen den Springer auf f3 und pocht auf “gute Springer gegen schlechten Läufer”. Dafür opfert er später sogar einen Bauern, was objektiv nicht korrekt ist. Die Stellung ist aber kompliziert genug, dass sich der bessere Spieler durchsetzen kann.
  2. Wir sollten die Variante nach 6.e3 ins Repertoire aufnehmen.
  3. Wir haben uns für einen Aufbau mit d6 und e5 (statt d5) entschieden, weil der mehr Gewinnchancen bietet. Die engine würde bei dieser Zugfolge 9. – d5 spielen. In der Originalzugfolge 6.g3 0-0 7.Lg2 empfiehlt Jarmula 7. – a5 um a3 später mit Sa6 beantworten zu können. Ist das der Grund für Carlsens 6.a3? Offensichtlich können wir unsere Untersuchungen beliebig lange fortsetzen, aber ist das bei unserer Spielstärke wirklich relevant?
Auf die Frage, welche Varianten er sich denn merken würde, hat Anand geantwortet: “Ich muss mir natürlich nur die Züge merken, die ich nicht sowieso am Brett spielen würde.”

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