Direkt vom Ort des Geschehens erreichte uns der beigefügte ausführliche Zwischenbericht zu den ersten drei Runden von Andreas Laux:
“Santiago de Compostela ist einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt und bekannt für den kulturellen Austausch der Nationen. In diesem Winter pilgern, auch wenn überwiegend per Flugzeug, zudem rund 820 “Kadetten” aus unzähligen Nationen dorthin, um sich im königlichen Spiel zu messen. Unter ihnen ist auch unser “Dome”, der am vergangenen Freitag seinen Weg zur Jugend-Schach-WM im nordwestlichen Spanien angetreten hat. Gut gelaunt, bestens vorbereitet und mega motiviert ist er einen Tag früher als die deutsche Delegation angereist. Im Vorfeld hat man ja schon erfahren, dass Galicien das atlantische Spanien ist und es dort auch im Sommer nieselt und Nebel vom Meer herüberzieht. Leider hat sich dies bestätigt, es regnet jeden Tag, die Menschen gehen nicht ohne einen Knirps aus dem Haus. Die Prognosen sind für die kommende Woche leider nicht anders, man könnte auch sagen das perfekte Schachwetter! Zum Glück haben wir Regenjacken in den Koffer eingepackt. Abgesehen davon hat es der Deutsche Schachbund mit der Auswahl des Teamhotels bestens getroffen. Das Grand Hotel Los Abetos bietet geräumige, schön eingerichtete Zimmer und auch ansonsten perfekte Rahmenbedingungen.
Untergebracht sind wir mit Spaniern, Kanadiern, Polen und weiteren Nationen. Gespielt wird im gigantischen und imponierenden Kulturzentrum von Santiago de Compostela. Täglich shuttlen Busse die 15-
minütige Strecke vom Hotel zum Spielort „Cidade da Cultura de Galicia”.
Das Schachliche begann super: begleitet von der tollen Aktion der Offenbacher Freitagstrainingsgruppe – an der Stelle noch einmal einen ganz lieben Dank, ihr seid der Wahnsinn!!! – gelang Dome ein souveräner Sieg gegen den thailändischen Landesmeister. Der Start war geglückt, der allererste Punkt bei einer Weltmeisterschaft in der Tasche.
Doch am nächsten Tag sollte es leider nicht wie erhofft weitergehen. Gegen einen Spieler aus dem Land des Gastgebers geriet Dominik bereits in der Eröffnung durch eine Unachtsamkeit in Nachteil. Er entschied sich daraufhin für “All in” und spielte mit einer Zugfolge auf alles oder nichts. Der Gegner geriet noch einmal in Bedrängnis, konnte die Stellungen aber gut parieren und die Partei ging verloren.
Unser Dominik wollte das wieder gut machen mit der nächsten Partie und bereitete sich intensiv auf den Kontrahenten der 3. Runde vor: einen Kanadier mit einem interessanten Namen: Prince Eric Junior… Leider sollte es einen Tag länger als geplant dauern bis die Partie stattfand. Es gab nämlich eine Unwetterwarnung und aufgrund der erwarteten Windstärke 10 wurde die Runde um einen Tag verschoben. Dafür wird diese fehlende Runde am Samstag, der eigentlich als spielfreier Tag vorgesehen war, nachgeholt. Die Kinder und die Trainer machten das Beste aus der wetterbedingten Spielabsage und hielten sich mit Taktiktraining, Blindschach und Simultanpartien fit. Heute fand das ersehnte Duell dann endlich statt: der Kanadier mit einer ELO von 1607 erwies sich als hartnäckiger Gegner, Dome konnte mit einem Mehrbauern in ein Turmendpsiel abwickeln. Nach fast genau 4 Stunden war es vollbracht und der 12-jährige Offenbacher konnte als Gewinner die Halle verlassen. In der Zwischenzeit erreichten Dome weitere Grüße vom Hessischen Schulschachpokal… es ist unglaublich motivierend zu erfahren, wie viele Leute aus der Heimat mit ihm mitfiebern… einfach nur toll, der Hammer!!
Morgen wird es weitergehen mit dem nächsten Spanier: die schwarzen Steine werden sich hoffentlich am Ende durchsetzen. Der Rundenbeginn ist ab morgen um eine halbe Stunde vorgezogen auf 16.00 Uhr.”
Dominik drücken wir weiterhin alle Daumen!!! Über das Geschehen berichten wir fortlaufend mit Fotos aus Spanien ebenfalls hier.
Visits: 220