VSG Offenbach bei der Jugend in den Top 10 in Deutschland – Platz 9 für die U12-, Platz 24 für die U10-Mannschaft

Vom 26. bis 30.12.2018 spielten gleich zwei Mannschaften der VSG 1880 Offenbach bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft in Magdeburg mit. Die U12-Mannschaft konnte sich durch den Gewinn der Mitteldeutschen Meisterschaft für das Finale der 20 besten Mannschaften Deutschlands qualifizieren. Auf der U12-Turnierseite der Deutschen Schachjugend wurden die Livebretter, Ergebnisse und Tabellen sowie Partienotationen aller Begegnungen für die Daheimgebliebenen übertragen. Natürlich wurde auch eine U10-Turnierseite für die 63 Starter dieser Altersklasse mit den gleichen zeitnahen Infos angeboten. Platz 9 für die U12 und Platz 24 für die U10 waren am Ende sehr gute Platzierungen. Insbesondere die U12 musste mit zwei Krankheitsfällen und damit verbundenen Spielerausfällen kämpfen, was das Resultat umso wertvoller macht. Michael Zeuner und seinem Team gilt ein großes Dankeschön für eine perfekt organisierte Deutsche Vereinsmeisterschaft. Das waren wirklich optimale Spielbedingungen samt hervorragender Unterkunft!

Hier unsere Tagesberichte in umgekehrt chronologische Reihenfolge:

Tag 4 (30.12.2018):

Spannung bis zum Schluss: Erneut am Livebrett spielten unsere U12er heute gegen die aktuellen dritten, Empor Berlin. Für Berlin ging es um einen Podestplatz, für Offenbach noch um die kleine Chance auf Platz vier oder fünf vorzurücken. Schließlich betrug der Rückstand zum Vizemeistertitel nur zwei Punkte. So dramatisch ging es in diesem kleinen “Finale”zu:

Nette Geste vor dem “Finale”: Empor Berlin überreicht seinen Wimpel

Leider war Lennart aufgrund seiner Mittelohrentzündung schon am Vortag nach Hause gefahren, doch Dominik, Rosalie, Laura und Josi gingen gut vorbereitet in dieses Match. In den ersten beiden Stunden standen die Offenbacher richtig gut. Dominik gewann einen Mehrbauern sowie einen Freibauern im Zentrum und Josi stand ab Zug 20 eindeutig auf Gewinn. Als Rosalies Gegner ihr in ausgeglichener Stellung in dieser Situation Remis anbot, nahm sie dankend an. Der Sprung nach ganz oben schien zum greifen nah. Doch wenige Minuten später war das Bild gekippt. Ausgerechnet Dominik übersah eine Fesselung und stellte mit seinem Läufer auch die Partie ein. Doch noch war das Rennen um den Mannschaftssieg offen. Josi holte ihren fünften Punkt im fünften Spiel, 1:5:1,5. Einmal mehr lag das Mannschaftsergebnis nun in Lauras Hand, die erneut die längste Partie spielte. Das Match wog hin und her. Nach 24 Zügen kam es zu einem Bauernendspiel mit Springer (Laura) und Läufer (Empor Berlin) samt Minusbauern für Laura. Dennoch war die Stellung objektiv ausgeglichen, sogar mit aktiven Gewinnchancen für Laura. Doch ihre Remisangebote wurden allesamt abgelehnt. Laura wollte auf Nummer sicher gehen und ihre Stellung festigen, doch wie so oft im Schach, wird passives Spiel bestraft. Der Berliner Gegner griff aktiv an und konnte schließlich das Endspiel verdient für sich entscheiden, 1,5:2,5 aus Offenbacher Sicht und Platz 3 auf dem Treppchen für Empor Berlin, zu dem wir herzlich gratulieren.

Natürlich war die Enttäuschung zunächst groß, so nah war man trotz zweier Krankheitsfälle an den Top 3 gewesen. Der Abschlussplatz 9 wirkte da zunächst wie eine kleine Enttäuschung. Doch die Stimmung kippte schnell und bei der abendlichen Abschlussfeier in Offenbach beim Italiener hieß es dann: “Hey, wir sind die Nummer 9 in ganz Deutschland! Das ist doch großartig!” Dem kann man nur zustimmen.

Pokale über Pokale und Platz 9 für unsere U12-Mannschaft

Tag 3 (29.12.2018):

Am dritten und letzten Tag für die U10 ging es in den beiden Abschlussrunden nun um die Platzierungen. Am frühen Morgen stand mit den Schachpinguinen Berlin der 14. der Setzliste auf dem Programm. Nominell war Offenbach klarer Außenseiter an allen vier Brettern. Doch zur Überraschung aller gelang an Tisch 11 ein blitzsauberes 3,5:0,5, was dazu führte, dass in der siebten und letzten Runde sogar theoretisch noch der Sprung in die Top 10 möglich gewesen wäre.

An Tisch sieben, fast ganz vorne an den Livebrettern, ging es dann in das “Finale” gegen den SC Erlangen. Als siebter der Startrangliste brachte Erlangen nochmal deutlich mehr DWZ-Punkte an die Bretter. Und fast wäre wieder eine faustdicke Überraschung gelungen. Am Ende konnte Merlin gewinnen und Florin das Remis halten. Mit 1,5:2,5 ging die Partie aber denkbar knapp verloren. Punktgleich mit dem 17. kam die Mannschaft so auf einen sehr guten 24. Platz, zwölf Tabellenplätze über dem Startplatz. Das wird sicherlich zu deutlichen DWZ-Verbesserungen bei den vier Jungs führen. Dementsprechend groß war auch die Freude bei Spielern, Trainer und begleitenden Eltern.

Unsere Deutschen Meister der Herzen: Florin, Filip, Christoph und Merlin!

Für die U12 war der heutige Tag noch nicht der Abschluss der DVM. Am Vormittag gab es zunächst eine Hiobsbotschaft, Ohrenschmerzen! Wechseln oder nicht wechseln war nun die Frage. Viel Zeit zum Entscheiden gab es nicht, also ran an die Bretter gegen Borussia Lichtenberg, den sechsten der Setzliste. Es entwickelte sich eine erneut hoch spannende und enge Partie. Brett vier ging leider schnell verloren, Brett eins wurde gewonnen, während an Brett zwei eine Taktik nach der anderen ausprobiert wurde, am Ende jedoch mit dem besseren Ende für Lichtenberg, 1:2. Nun war es an Laura, die längste Partie des Tages zu gewinnen zu versuchen. Laura kämpfte wie eine Löwin und hatte tatsächlich kurz die Chance, die Partie in ihre Richtung lenken zu können. Sb4 statt Sc5 führte jedoch viele Züge später zum Verlust der Partie, 1:3 und “nur” noch Tabellenplatz 10.

Am Nachmittag wurde der SC Vaterstetten aus Bayern zugelost, von den DWZ-Werten eine offene Begegnung. Und so wurde auch gespielt. Dominik an Brett 1 mit einem Bauerngewinn konnte die Weichen schnell auf Punktgewinn stellen, auch wenn das noch lange Spielzeit in Anspruch nahm. Unser Brett 4 kam im Gegenzug aber in arge Bedrängnis und musste einen Angriff nach dem anderen parieren. Schließlich war es an Rosalie, mit einem schnörkellosen Springerfang mit dem 1:0 einen Punktereigen zu eröffnen. Josi konnte ihre Partie drehen und mit einer schönen Serie an Kombinationen auf 2:0 erhöhen. Laura steuerte schließlich 0,5 Punkte zum Mannschaftssieg bei, bevor Dominik dann zum vorher nicht erwarteten 3,5:0,5 finalisierte. Auf Platz 8, nur zwei Punkte hinter den Zweitplatzierten, geht es am morgigen Abschlusstag nochmal um die “Wurst”. Gelingt der Sprung in die Top 5?

Tag 2 (28.12.2018):

Für die U10 ist der zweite Tag traditionell der anstrengendste, da drei Partien auf dem Programm stehen. Bereits um 8:00 Uhr, alles war noch dunkel, wartete der SK Dessau auf unsere Jungs. Ein recht glattes 3,5:0,5 katapultierte das Team in der Tabelle nach oben. Doch ein noch glatteres 0:4 in der zweiten Vormittagsrunde an Tisch 10 gegen den SV Königsjäger Süd-West holte alle wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. In der Mittagspause wurde spontan ein Besuch des sehr empfehlenswerten Magdeburger Weihnachtsmarktes eingestreut. Am frühen Nachmittag kam es dann zum Hessenduell gegen den SC Nidderau. Knapp, aber verdient, konnte diese Partie mit 2,5:1,5 gewonnen werden, so dass erneut in der oberen Tabellenhälfte auf Platz 26 übernachtet werden kann. Vor dieser gab es aber noch den traditionellen Kinobesuch zum Ausgleich für die anstrengenden Partien.

Ein ganz harter Brocken stand am Vormittag mit dem SF Nord-Ost Berlin als Zweitgesetzten für unsere U12 auf dem Programm. An drei Brettern waren die Berliner DWZ-Favorit, im Spiel sollte es aber ganz heiß umkämpft zugehen. Zunächst ging Berlin mit 0:1 in Führung, bevor Lennart nach perfekter und maßgeschneideter Vorbereitung gegen einen deutlich DWZ-stärkeren Spieler remisieren konnte, 0,5:1,5. Der sichtlich wieder genesene Dominik konnte danach souverän zum 1,5:1,5 egalisieren. Nun lag es an Rosalie, ob zählbares herauskommen sollte. In der spannenden Partie entwickelte sich eine Remisstellung, doch dieses und ein 2:2 war Rosalie zu wenig. Sie ging aufs ganze und wollte einen Bauern am Damenflügel durchdrücken. Leider übersah sie ein Gegenspiel des Gegners, so dass die Partie verloren ging, 1,5:2,5 für Berlin. Vom Livebrett sollte es nun wieder zurück an Tisch 5 gehen.

Am Nachmittag war dann der Rote Turm Halle Spielgegner unserer U12. Es entwickelte sich eine sehr spannende Partie. Insbesondere das dritte Brett der Hallenser wies mit über 1500 DWZ-Punkten noch sehr hohe Werte auf. In dem sehr lange und sehr ausgeglichen geführten Match  dauerte es gut zwei Stunden, bis sich klarer Tendenzen für Offenbach abzeichneten. Als erstes konnte Lennart, nach dem anfänglichen Spielverlauf, seine Partie gewinnen. Quasi in derselben Minute konnte Josi auf 2:0 erhöhen. Eine gute Stunde später war es dann Dominik, der zum erlösenden 3:0 erhöhte. In der längsten Partie des Tages aller Altersklassen stellte Rosalie dann den 4:0 Endstand her. Ein sehr klarer, nicht unbedingt zu erwartender, aber dafür umso schönerer Erfolg! Das Team übernachtet so erneut auf Platz 5, nur einen Mannschaftspunkt hinter dem Vizemeisterplatz. Die morgige Partie gegen starke Lichtenberger erneut an Livebrett Nr. 3 wird dann darüber entscheiden, ob Offenbach in den Kampf um die Treppchenplätze wird eingreifen können.

Tag 1 (27.12.2018):

Bereits früh um 9 Uhr ging es nach der Anreise am Vortag für die U12-Mannschaft los. Doch der erste Schock kam zum Frühstück. Dominik hatte Fieber und musste gleich wieder ins Bett. Gut, dass wir mit fünf Spielern in dieser Altersklasse angereist waren. Allerdings wurde die erste Runde dadurch zu einem Zitterspiel. Statt klarer Favoritenrolle für Offenbach war das nun eine Begegnung auf Augenhöhe gegen sympathische Fürther. Offenbach geriet am zweiten Brett leider 0:1 in Rückstand, doch Rosalie konnte das am Spitzenbrett mit klarem Spiel zum 1:1 egalisieren. Am dritten Brett erspielte sich unser VSGler eine Gewinnstellung, sah sie aber leider erst einen Zug zu spät, als diese schon nicht mehr spielbar war, 1:2 für Fürth. Der Druck lastete nun auf Josi, die ihre Partie unbedingt gewinnen musste, um wenigstens einen Mannschaftspunkt festzuhalten. Das Spiel war nichts für schwache Nerven, aber mit einer Reihe taktischer Elemente erspielte sich Josi erst einen, dann zwei und schließlich drei Mehrbauern. Das reichte dann klar zum verdienten und leistungsgerechten 2:2.

Das Team in der 1. Runde gegen Fürth

In der Nachmittagsrunde hielt dann Dominik nichts mehr im Bett. Er wollte unbedingt gegen Muldental Wilkau-Haßlau spielen. In starker Besetzung hielt Offenbach dann nichts auf. Rosalie opferte ihre Dame gegen zwei Türme und einen Läufer und brachte die Partie dann zum 1:0 durch. Josi zeigte erneut starke Springerkombinationen und erhöhte auf 2:0 bevor Laura dann souverän mit dem 3:0 zwei Mannschaftspunkte nach Offenbach holte. Die längste Partie des Tages hatte dann aber Dominik. Peu á peu konnte er sich eine leicht bessere Stellung erspielen, doch reichte es nicht zu einem spielentscheidenden Vorteil. 3,5:0,5 für die VSG war aber dennoch ein starkes Ergebnis. Jetzt hoffen wir auf guten Schlaf und schnelle Genesung. Tabellenplatz 5 unter den 20 Startern nach den ersten Tag war mit den gesundheitlichen Überraschungen nicht unbedingt zu erwarten.

Unsere U12 in Magdeburg

Die U10 stieg mittags in die DVM ein. Mit dem TuS Coswig stand unter 63 Teams mit der Nr. 5 der Setzliste ein harter Brocken auf dem Programm. Filip konnte Offenbach recht schnell und überzeugend mit 1:0 in Führung bringen. Doch daraus wurde danach leider sukzessive ein 1:2. In der längsten Partie der Begegnung lieferte sich Florin eine wirklich wilde Partie. In einer unübersichtlichen, aber völlig ausgeglichenen Stellung laut Computer, übersah er einen Abwehrzug und gab im Glauben, die gegnerische Bauernumwandlung nicht mehr stoppen zu können, auf. Schade, aber ein knappes 1:3 gegen die Fünftgesetzten ist kein schlechtes Ergebnis.

Unsere U10 bei der DVM

Die zweite Partie des Tages wurde gegen dann doch deutlich schwächere Elmshorner gespielt. Merlin brachte die VSG 1:0 in Führung, bevor Florin auf 2:0 erhöhte. Auch Christoph und Filip wollten dem nicht nachstehen und erhöhten auf ein klares 4:0. Offenbach übernachtet damit in der U10 knapp in der oberen Hälfte der Tabelle.

Aus der Vorbereitung:

Bereits meisterschaftswürdig sind die diesjährigen Trikot-Editionen der beiden Teams:

Das diesjährige Motiv der U12

Die U10 im Star-Wars-Look

und wie jedes Jahr unsere “geheimen” Eröffnungszüge auf der Rückseite

Wir drücken beiden Teams alle Daumen, wünschen viel Spaß und Erfolg!!!

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