Spielen, spielen, spielen

Wir hatten ein Schwarzrepertoire gegen 1.d4 erstellt und die Empfehlung war, zunächst einfach ein paar Partien damit zu spielen, bevor wir uns weiter mit der Theorie beschäftigen. Das habe ich einmal ausprobiert. (Leider hatte ich das handy so eingestellt, dass ich immer verliere, ganz unabhängig von der Eröffnung.)

Gleich die erste Partie begann mit einer bekannten Variante aus Semi-Tarrasch.

Da ich zu faul zum auswendig lernen bin, hatte ich das Repertoire (über Repertoire drucken) ausgedruckt und fühlte mich jetzt etwas allein gelassen. Ich hatte die Stellung tatsächlich schon mehrfach, allerdings immer mit dem Springer auf c6. Da gibt es berühmte Partien wie Spassky – Petrosian und Polugajewski – Tal. Was ist der Unterschied? Ich kann der Versuchung nicht widerstehen und schaue ins Buch. Die nächsten Züge von Schwarz sind unabhängig von der Stellung des Springer eigentlich immer b6, Lb7, Tc8. Der Springer von c6 landet auf a5 und kann von dort über c4 oder sogar b2 das schwarze Gegenspiel am Damenflügel unterstützen. Schwarz wird allerdings oft am Königsflügel mattgesetzt. Von d7 aus kann der Springer leichter bei der Verteidigung des Königs helfen. Schwarz wartet einfach ab, bis sich die Reihen etwas gelichtet haben. Dann soll die Bauernmehrheit am Damenflügel den Sieg bringen.

Habe ich die Bücher gebraucht? Sie sind jedenfalls weniger frustrierend als die eigenen Partien. In meiner Jugend wurde viel darüber diskutiert, ob Blitzschach dem “richtigen” Schach schadet. Nakamura ist das beste Gegenbeispiel. 24 Stunden Schach am Tag und du wirst automatisch besser, ganz unabhängig von der Qualität der Gegner und der Zeitkontrolle.

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